Informationen nachstehend zu allen mit uns kooperierenden Künstlern 

Annette Besgen - Birgit Borggrebe - Claude Duvauchelle - Czaba Fazakas - 

Uwe Fehrmann  - Christian von Grumbkow - Martina Jäger - Claudia Kaak - Peter Keizer   

Willi Kissmer - Jörg Menge - Rolf Ohst - Vera Oxfort - Walter Padao - Achim Reimann 

 Ralf Rduch -  Klaus W. Rieck - Hanjo Schmidt

Thomas Schönauer - Ekkehard Tischendorf - Thea Vos - Sabine Wild 


Martina Jäger 

                 Ein sinnlicher Prozess: Der Körper als Werkzeug.

 

Es ist ein Tanz mit dem Material, mit Baumwolltuch und Farbe.

Unter dem Einfluss ausgewählter, inspirierender Musik entstehen Emotionen, 
die Martina Jäger über ihren mit Farbe getränkten Körper Eins-zu-Eins zum Ausdruck bringt.


Lust, Leidenschaft, Freude, Lebendigkeit aber auch Stille und Melancholie. 
Die Künstlerin sagt: "Die Musik wird förmlich eingeatmet. Alles was ich fühle wird frei und verewigt sich im Tanz mit der Leinwand."

Ausdruck, Gefühl, Farbe auf der Haut - ein Abdruck einer tiefen, sinnlichen Erfahrung:
So entstehen Bilder, die Räume mit Emotionen fluten und Betrachter mit all ihren Facetten verzaubern.

Es geht um Emotionen und die hier auf Leinwand gebrachte, explodierende Leidenschaft!

Sie ist es, die beeindruckt, die Menschen berührt und nicht zuletzt Räume verwandelt.

Andrè Moch, ehemals Partout Fine Arts 

zur Werkbeschreibung von Martina Jäger 

 


Annette Besgen - Künstlerin des Monats Juli - August 2020

Licht erzeugt Strukturen. Es trifft auf Gegenstände, und sobald es sich an ihnen bricht und Schatten auftreten, entstehen Abstraktionen. 

Mit seinen Schatten entwirft das Licht Formen, die sich nicht aus einer Idee ableiten oder voraussehen lassen. Insofern ist Besgen auf im Alltag gefundenen Situationen angewiesen. 

 


Anhand des Lichteinfalls und seinen quasi zufälligen Formen stellt sich die Künstlerin der immer wieder neuen Herausforderung, das unstoffliche Licht selbst zu thematisieren. 

Denn es geht ihr nicht so sehr um den Gegenstand. Der Gegenstand ist eher zweitrangig. Er wird sogar unbedeutend, wenn er nicht vom Licht beschienen ist. Das Licht ist Träger der Bedeutung.

Über das Licht weist Annette Besgen auf eine Dimension hin, die neben anderem das Phänomen Zeit berührt.  Sie rückt den Lichteinfall oder den Augenblick ins Bild und damit zugleich eine Ahnung von Unendlichkeit.

Besgens Bilder sind konkret. Sie lassen nichts zwischen den Betrachter und ihre Aussage treten. 

Aus diesem Grund wird ihre Wirkung als unmittelbar und physisch empfunden. Ihre Bilder bedeuten das, was sie darstellen, stellen aber mehr dar als die Wiedererkennbarkeit einer gegenständlichen Situation. 

Zitat Ingo Porschien

 


Birgit Borggrebe 


Die Bilder von Birgit Borggrebe sind Mischwesen, sowohl was die Technik angeht: Malerei, Siebdruck, Zeichnung, Photographie werden in ihren Bildern kombiniert, wie das auch für die Inhalte gilt: 

 

Die harte, abstrakte Welt unserer Städte, der globalisierten Moderne wird konterkariert mit der konkreten Natur in ihren Restbeständen: ein Baum hier, eine Herde Ziegen dort, doch selbst die Wolken leuchten in verdächtigen Farben. 

Ihre Bilder sind, wenn man so möchte, Kaleidoskopien, poetische Begegnungen mit einer alptraumhaften Wirklichkeit, die bald schon immer größere Teile dieses Planeten umfassen könnte. 

Aus ihnen atmet etwas, das als ein ästhetischer Protest verstanden werden kann, dass unsere Welt nicht so ist, wie sie sein sollte. 

Auch wenn es seltsam klingt, diese phantastisch-apokalyptischen Landschaften, die wir auf ihren Bildern sehen, durchweht etwas, das als eine „Sehnsucht nach dem Paradies“ beschrieben wurde.“

Kai Michel zur Malerei von Birgit Borggrebe  


Claude Duvauchelle 


Der französische Künstler Claude Duvauchelle befasst sich in seinen Gemälden, Zeichnungen und Skulpturen mit dem menschlichen Körper. 

Als Zeuge seiner Zeit versucht der Künstler, die Übel und die Entfremdung, die durch die Gewalt moderner Zivilisationen hervorgerufen werden, in Bilder zu setzen. Durch exzessive und unmögliche Posen, durch Quetschungen und Verletzungen porträtiert er eine Menschheit, die zu ihren ursprünglichen Instinkten zurückgekehrt zu sein scheint.

Während der Studienaufenthalte in Mailand und Paris entdeckte Duvauchelle die Kunst und die Lehren der Maler der italienischen Renaissance. Fasziniert von den Alten Meistern wie Caravaggio und Mantegna dient ihm dies als unerschöpfliche Inspirationsquelle. 

Durch eine immer wieder bewusst variierende Maltechnik gelingt es dem Künstler in beeindruckender Art und Weise, diese Emotionen, diese Spannungen und Hoffnungen des zeitgenössischen Menschen auszudrücken und dies in seine Malerei zu transportieren


Czaba Fazakas 


CSABA FAZAKAS ist ein intellektueller Künstler mit experimentellem Temperament, der bewusst auf Avantgarde-Traditionen des 20. Jahrhunderts zurückgreift. Nach seinen frühen Kunstexperimenten - nebst Installationen und „Performances“ – widmet er sich hier der Tafelmalerei. Seine Kunst zeichnet sich durch Sensibilität für individuelle und soziale Probleme aus. Gleichzeitig durch eine besondere Zeitlosigkeit und Universalität.

Nach Studium der Malerei, Grafik und Keramik in Rumänien, als Schüler großer Meister wie Arnulf Rainer perfektioniert Fazakas noch heute sein Wissen durch wissenschaftliche Methoden, die er bewusst in seine Arbeiten einfließen lässt. In Kunstwerke und Werkreihen, die bereits seit mehr als 30 Jahren in zahlreichen Gruppen- und Einzelausstellungen von Bukarest bis Berlin, von Wien bis Tokio, bestaunt wurden und weltweit in privaten und öffentlichen Sammlungen vertreten sind.  

Seine Bewunderung für ausdrucksstarke Phrasen und der Art Brut – Kunst quasi in ihrem Rohzustand - zeigt der Künstler vor allem in den Werken der Serie „Homo Deus“. 

Die Anwendung starker Gesten und feiner Brüche, die auf eine fast schwarz-weiße Färbung reduziert sind, verleiht seiner Kunst und diesen Arbeiten ein äußerst berührendes, fast dramatisches Gefühl. 

 


Uwe Fehrmann 

                   Ausstellung "Between times" - 1.5. - 31.5.2020   

Im Mittelpunkt der Arbeiten von UWE FEHRMANN steht der Mensch in seiner Selbstfindung und Selbsterkenntnis, verbunden mit seiner dialektischen Beziehung zur Gesellschaft und Umwelt.

Der in Hamburg lebende Maler schafft komplexe Bildwerke, die Bezug auf aktuelle, aber auch grundsätzliche Fragestellungen nehmen und Antworten wenn, dann nur im Ansatz liefern. Gesellschaftliche Themen, die sich immer wieder in seinen oft großformatigen Arbeiten finden, thematisieren bei oberflächlicher Betrachtung Dekonstruktion, Abschaffung und Vergessen auf politische Umbrüche.

Einzelne Attribute erwecken Assoziationen zur deutsch-deutschen Geschichte ebenso wie zu aktuellen Postionen.

Quelle: Auszug Galerie EventArt - Die Kunstmacher Andreas Garbe 


 

Künstler des Monats April 2020 - Christian von Grumbkow 

"Ich male keine Botschaft, keine Gedanken. Ich male Farbe."

Grumbkows Malerei ist reich an visuellen Sensationen und darin sehr verbindlich; sie wirkt beiläufig, bisweilen wie hingehuscht und scheinbar vorübergehend.

Als Momentaufnahmetatsächlich aber ist sie sehr genau und in allen Teilen austariert. 

Erst allmählich wird klar, was sich hier alles ereignen könnte. Es ist eine Malerei zwischen den Zeilen. 

Sie transzendiert unsere Erfahrungen und schafft Bilder, die wir zunächst zu kennen meinen, aber so noch nie gesehen haben." 

Thomas Hirsch 

 

        Claudia Kaak -  Künstlerin des Monats Juni 2020 

Claudia Kaak ist eine deutsche figurative Malerin. Ihre realistischen Arbeiten sind meist nass-in-nass in Öl gemalt. Sie basieren auf Fotografien und Filmstills.

Thematisch sind alle Bilder miteinander verbunden. Viele besitzen keinen Titel. Sie sind nummeriert, um einen Teil einer nummerierten Serie zu bilden, um den Betrachter nicht zu beeinflussen. 

Manche Serien sind offen, das heißt, dass neue Bilder hinzukommen, während andere ein geschlossenes Werk bilden, das aus sechs Bildern besteht.

Ihre Arbeiten haben autobiographische und gesellschaftskritische Bezüge. Sie beschäftigen sich mit existenziellen Gefühlen – ein psychischer, emotionaler Moment, subtile innere Regungen der Dargestellten. Oft handeln sie vom Thema der Gewalt, ohne diese explizit darzustellen, aber auch den Gegensatz dazu. Claudia Kaak möchte das Tabu brechen, nicht über Gefühle und psychische Störungen sprechen zu dürfen.


                                      Peter Keizer 

Der niederländische Künstler Peter Keizer lässt in seinen Bildern bewusst Traditionen hinter sich, in dem er sich vor allem mit Objekten des alltäglichen Lebens befasst und diesen durch seine reduzierte Darstellungsart neue Bedeutsamkeit beimisst. Es gelingt dem Künstler durch diese wesentliche Reduktion den Kern von Dingen herauszustellen, um so die Wichtigkeit des Objekts zu betonen. 

Die Faszination seiner Werke liegt in der Auswahl des Materials. Seine Bilder überzeugen durch eine ungeheure Leuchtkraft, die sie dadurch erlangen, in dem der Künstler Ölfarbe dick, fast pastös in mehreren Schichten übereinander aufträgt. 

In der Komposition der Formen und ihrer Kolorierung erscheint die Liebe zum Objekt. Mit großer Hingabe widmet sich Peter Keizer seit 2005 seinen floralen Arbeiten. Immer wieder entstehen fantastische farbenfrohe Unikate, die den Betrachter seiner Leinwände nahezu auffordern, fasziniert vor diesen Bildern zu verweilen. 

Man spürt förmlich die Energie und man möchte einfach nur eintauchen in die Leinwand, in diesen Garten der Farben und der Natur. 



Willi Kissmer


Die Arbeiten von Willi Kissmer setzen in ihrer Inszenierung einen deutlichen Akzent der künstlerischen Aussage  und erheben die Frau in der Ästhetik ihrer Erscheinung zum Kunstwerk. 

Kissmer ist die Darstellung des unbekleideten Körpers, der Akt an sich zu anspruchslos. Der Duisburger Maler zeigt uns seine Figuren niemals ganz, sondern verhüllt sie durch Farbe und Stoffe. Zugleich betonen die Draperien die Körperformen in lasziver Delikatesse und dezenter Erotik.  

Erotik und Kunst gehen in der Darstellung seiner verhüllten "Akte" eine selbst-verständliche Allianz ein.

Willi Kissmer war ein in Deutschland und in Frankreich lebender,  international bekannter Künstler. Seine Gemälde, Radierungen und Kunstdrucke wurden weltweit ausgestellt und ausgezeichnet. 

                                                                        Jörg Menge

Mit Jörg Menges malerisch und grafischem Werk können Sie die Intensität und Grundsätzlichkeit des malerischen Handwerks erleben. 

Menges Arbeiten spiegeln ein hohes Maß an malerisch-zeichnerischem Können und Modernität wieder. Jörg Menge selbst über seine Arbeiten: "Ohne starke, spannende Form ist die Farbe allzu schnell beliebig. Die Reise zwischen Natur- und Kunstform ist das eigentliche Geheimnis". Mit diesem Satz gibt der Künstler den Schlüssel zur Erlebbarkeit seiner Kunst. 

Der Mensch ist sein großes Thema. Seine Bildkompositionen sind theatralische Inszenierungen, in denen er seinen Protagonisten Auftritt verschafft.  

Menge zelebriert die Verrenkung seiner Figuren ohne dabei manieristisch zu sein. Scheinbar unmögliche Körperhaltungen und daraus resultierende Verkürzungen in der Darstellung verschaffen dem Künstler und Betrachter Genuss.

Der Künstler verzichtet gezielt auf jegliches und unnötiges Beiwerk im Bild und steigert damit seine künstlerische Botschaft enorm. Seine Figuren schneidet er ganz bewusst im Bildrand an, damit erweckt er den Eindruck einer Momentaufnahme und Ausschnitt einer realen Situation.
Die in den vergangenen Jahren gering geachtete realistische Darstellung des Menschen in der Malerei erlebt in Menges Gemälden durch seine Farbwahl eine Modernität, die sein Werk in eine Zwischenstufe zur Abstraktion erhebt.

Der gebürtige Leipziger hat an der Hochschule Berlin Weißensee studiert und ist einer der markantesten Maler der gegenwärtigen Figürlichkeit.
 
Frank W. Weber - Kurator der Stadtgalerie Werder 2015

                                                                   Rolf Ohst

Glänzende Fleischberge wie in einer Wursttheke übereinander geschichtet, körperliche Massen, die an Rollbraten erinnern, speckige Leiber, die wie gerupfte Hühner aussehen.

Rolf Ohst’s Faszination für immense Fleischlichkeit und deren spezielle Präsentation lässt sofort Roald Dahl’s bitterböse Erzählung Schwein wach werden, in der ein zurückgezogen lebender Vegetarier in die Stadt kommt, Fleisch lieben lernt, um flugs selber verwurstet zu werden. Wenn da nicht zusätzlich die dezidierten Motive wären, die Rolf Ohst der Kunstgeschichte entleiht.

Ob Botticelli’s Geburt der Venus, Giorgiones Venus in einer Landschaft oder Tizians Venus in bürgerlichem Interieur über die Akte von Rubens, Rembrandt, Manet, Renoir, Modigliani, Matisse bis hin zu Cézanne oder Corinth, Rolf Ohst zitiert sie alle. Dabei übersteigert er barocke Fülle ins Extrem, malt Botticelli’s Venus in anmutig zitternder, schüchterner Fettleibigkeit und platziert seine Figuren gerne am Meer vor dramatischen barocken Wolkenhimmeln, die ebenfalls die Seestücke der Niederländer lebendig werden lassen, wobei die Figuren im Duktus der Klassischen Moderne gehalten sind.

Wenn er dann auch noch eine ruhende fette Schönheit, die stark an einen gestrandeten, nach Luft schnappenden Wal erinnert, mit Edward Munch’s berühmtem Schrei betitelt, ist das Sampling perfekt.

Rolf Ohst gelingt es, respektlos, frech und humorvoll in bester Tradition an die Aktmalerei anzuknüpfen und sie in Zeitgenossenschaft zu überführen.    

Dr. Stefani Lucci, 2009 

 

                                                                                           Vera Oxfort 

Die Bilder von Vera Oxfort brauchen vor allem aber Zeit. 

Zeit in vielfältigem Sinne. 

Zunächst beanspruchen sie einen aktionsreichen, lebhaften und immer wieder auch konzentrierten Schaffensprozess. Da werden Graphit oder Kreiden in freier Geste auf den Bildgrund aufgetragen, um dann bald – unter Umständen
gleichzeitig mit der anderen Hand – wieder weggewischt oder unter erstickender Farbe, beziehungsweise einem dämpfenden Weiß wieder zu verschwinden. 

So wird die Leinwand zur Arena, zum Kampfplatz, zum Ring: welche Geste wird am Ende noch zu sehen sein, welche Spur der Aktionen wird bleiben?

Die Antwort ist einfach, denn alles wird bleiben....

                                                             Walter Padao 

Walter Padao steht in der Tradition künstlerischer Auseinandersetzung mit dynamischen Körper-Raum-Bezügen im Bild. Verwandt dem Geiste des Kubismus und Futurismus, wo ebenfalls Bewegung und Zeit ins Bild einfließen, verarbeitet er Aspekte aktueller visueller Techniken (Video Stills, Bullet Time Effekt, etc.) in seiner Malerei.

Die Bilder haben zudem einen surrealen Charakter - dem Rausch und dem Traum verwandt: Visuelle Erinnerungsspuren, Assoziationsfelder - geprägt vom Impuls und dem expressiven Moment. 

„Figuren tauchen in mehrdeutige, bühnenhafte Räume ein, und lassen in eigentümlichen Haltungen und Gesten Fragmente einer Szene, eines Moments aufleuchten. Fließende Übergänge und abrupte Wechsel von blitzartiger Bewegung und konzentriertem Innehalten. Die meist ungewohnt, manchmal grotesk wirkenden Haltungen und dynamischen Bewegungen der Figuren erzeugen Kraftlinien und Spannungsfelder, Spuren verfliegender Choreographien, die sich zu rätselhaften Arrangements zusammenschließen.“  

(Philipp Gürtler)


„Dinge stehen, wenn man es unterlässt, sie immer wieder auf’s Neue zu verketten, seltsam nebeneinander, kommen ins Gleiten und erzeugen einen phanta stischen Sog ins Zeitlose”, so die Aussage des Künstlers.

Walter Padao studierte Malerei in Kassel, Bologna und Nürnberg als Meisterschüler bei Johannes Grützke.  Der Künstler lebt und arbeitet in seinem Düsseldorfer Atelier. 

                                                              Achim Reimann  

Im Grunde bleibt bei Reimann unentscheidbar, was in seiner Malerei eigentlich zählt: Zählt die Anschauung einer aus einer Farbtube gedrückten und- oder besser: vor gegenständlichen Ölsubstanz, und sieht man also auf diese als solche hin, oder zählt die durch die Ölfarbe erzeugte Vorstellung von (ebenfalls aus einer Tube gedrückten) Mayonnaise, die man dann sozusagen in die Farbmaterie hineinsehen würde.

Hinsehen und Hineinsehen oder auch Anschauung und Vorstellung wechseln angesichts von Reimanns Malerei einander ab. Statt einer Alternative zwischen Anschauung und Vorstellung hat man es bei seinen Bildern mit einem Übergang oder einem Hin und Her zwischen beiden zu tun. 

An die Stelle eines Entweder-Oder tritt bei ihm ein Sowohl-Als-Auch: Das Ungegenständliche erscheint in seiner Malerei im Horizont des Gegenständlichen wie auch umgekehrt das Gegenständliche im Horizont des Ungegenständlichen erscheint. Überall ist das eine mit dem anderen gemeinsam gegenwärtig. 

Ein Pfifferling beispielsweise erscheint im Bild als Gegenstand gleichsam offen auf sein vor gegenständliches Substrat der braunen Farbmaterie wie umgekehrt dieses vor gegenständliche Substrat der braunen Farbmaterie offen erscheint auf den Gegenstand, und zwar nicht so sehr im Sinne eines Umspringeffekts, bei dem man, wenn man das eine sieht, das andere nicht mehr sehen kann, sondern eher im Sinne eines beständigen Übergangs zwischen dem Verschiedenen. 


                                                                     Ralf Rduch

Ralf Rduch malt großformatige Aktbilder. 

Sein einziges Motiv ist der Mensch, der nur unbekleidet abgebildet wird. Mit dem Verzicht auf die Kleidung ist sein kultureller Hintergrund, sein sozialer Status und das, was er repräsentieren möchte nicht ersichtlich.    

Kleidung spiegelt etwas vor - der Körper hingegen täuscht nicht.

Diese Konzentration auf den Menschen an sich wird dadurch verstärkt, dass die Figuren freigestellt werden. Es gibt keine Räumlichkeit, keine greifbare Realität, meist nur eine monochrome Fläche vor der sie, bühnenartig angeordnet, von rechts oben beleuchtet werden. Durch die Gleichzeitigkeit von extremen Licht- und Schattenbereichen wirken die Dargestellten sehr plastisch.   

Der Mensch ist kein homogenes Wesen, sondern er besteht aus Schichten und Brüchen, aus Offensichtlichem und Verborgenem oder Verstecktem. Demzufolge stellt Rduch die Menschen aus getrennten Flächen zusammen, er segmentiert sie nach elf Tonwerten, denen je ein Farbton zugeordnet wird. Dabei ist der ganze Tonwertbereich von Schwarz bis Weiß vorhanden. Für den Maler ist zwölf die Zahl der Wahrheit, elf der Wille, der Wahrheit nahe zu kommen.

So dokumentieren die elf Farbtöne einerseits den Wunsch nach Erkenntnis, andererseits aber auch das Wissen der Unmöglichkeit darum. Aber eine Annäherung ist möglich, die zwölfte Farbe ist im Bild anwesend - sie ist die Hintergrundfarbe.

Ralf Rduch will das malen, was eigentlich nicht sichtbar ist, innere Vorgänge des Menschen. Was macht einen Menschen aus, warum ist er aktiv oder passiv.

Bildhauer Klaus W. Rieck

Arielle

 

Die Skulpturen von Klaus W. Rieck suchen nach einer Form, die für sich selbst steht - sind Ausdruck einer Wesenhaftigkeit des Seins, die mehr der metaphysischen Welt und dem Kosmischen zuzuordnen ist.


Hanjo Schmidt 


Hanjo Schmidt arbeitet nach Fotografien, ohne diese zu kopieren. Er stellt sein Handwerk nicht in den Dienst des Motivs und verleugnet die Malerei nicht – etwa zugunsten eines vermeintlichen Realismus oder gar Fotorealismus. Die Farben orientieren sich zwar an dem Gesehenen, werden häufig aber ins Extrem übersteigert.

Wir haben es mit expressiver Malerei zu tun, und diese Malerei schiebt sich quasi vor die Motive. Denn in keinem Moment gibt es Zweifel, dass wir es hier mit Malerei zu tun haben, mit dem Auftrag von Farbmaterie auf Fläche. 

Schmidts Malerei entwickelt ein Eigenleben, sie formuliert Subtexte, bildet Geflechte, Farbseen, tanzende Lineaments. Das stört und irritiert. 

Und so zwingt Hanjo Schmidt den Betrachter, auf dem Bild zu verweilen, sich einzusehen, es sich zu erarbeiten. Anstelle des schnellen Konsumierens muss man innehalten und sich dem Sehen hingeben.

Thomas Schönauer - Zur Malerei von übermorgen


Der Ursprung des künstlerischen Schaffens von Thomas Schönauer liegt in der Geistes- und Sprachwissenschaft, insbesondere aber der Philosophie.

Die Wahrnehmung selbst, die Sensibilisierung auf eine philosophisch orientierte Denkweise und Lebenshaltung ist Schönauers zentrales Thema.

Die Visualisierung von Subjektivität und Objektivität, also die Bestimmung des menschliches Standpunktes, ist Grundlage der Arbeit des Düsseldorfer Künstlers.

Seit Beginn seines Schaffens arbeitet Schönauer mit Stahl und überwiegend Metall.

Weitere herausragende Arbeiten Schönauers sind die Skydrops – Skulpturen die nicht aus dem Boden emporwachsen, sondern aus dem Himmel herabfallen.

Daneben seine außergewöhnlichen und inzwischen weltweit beachteten AtompopsArbeiten aus polierten, silbern glänzenden Edelstahlkugeln.


                                 Ekkehard Tischendorf          

Ekkehard Tischendorf führt in seiner Bildsprache figurative und abstrakte Elemente kompositorisch zu einem spannenden Dialog zusammen. Seine Werke pendeln zwischen unmittelbarer Drastik und einer intensiven Farbästhetik, die zwischen neonartig gleißenden Farbpigmenten und Grisaille Thomas Hirsch changieren.  


Mit seinen rätselhaften und doppeldeutigen Bildern offeriert Tischendorf dem Betrachter damit einen offenen, nahezu unendlichen Reflexionsraum. 

Tischendorf fordert seine Betrachter auf, diesen Bildkosmos zu erforschen und sich in die Weiten dieses visuellen Denkraums zu begeben.

Die Belohnung ist eine spannende Reise durch Tischendorfs Bildwelten.

Alexander Sairally, Kunsthistoriker 


                Thea Vos  - Künstlerin des Monats September 2020


Die Arbeiten der niederländischen Künstlerin Thea Vos sind beeinflusst von der Emotion. Fasziniert von der Emotion als universelle Tatsache - unabhängig von Kultur, Rasse und Zeitgeist. In ihren Gemälden werden Menschen und Tiere auf vielfältige Weise dargestellt. Manchmal alleine, oft mehrere Figuren auf einer Leinwand. „Die Leute starren dich an, ob in ihrer Nacktheit oder nicht. Sie wirken seelenlos, einsam und ihre Worte verstummt“. 

Thea Vos verwendet verschiedenste Materialen und unterschiedliche Siebdruck- und Übertragungstechniken, um Tiefe, Schärfe und Unschärfe im Bild zu erzeugen.

Um Vergangenheit und Begierde auszudrücken. Indem sie Teile der Arbeit "wegmalt" oder neue Elemente hinzufügt „beißt“ sich die Künstlerin förmlich ab am Thema. Schicht um Schicht. 

Bis nur noch das übrig bleibt, was wirklich zählt. 

 

Sabine Wild 

Die Fotografien von Sabine Wild demaskieren das Bild einer Stadt, indem sie den Blick auf die bauliche Grundstruktur und die Geschwindigkeit innerhalb und außerhalb ihrer Fassaden freilegen.

Die skelettartig aufgefächerten Gebäude werden durch unscharfe vertikale und horizontale Farbläufe dynamisiert und so ihrer Tektonik enthoben.

Menschenleere Straßen verwandeln sich in transparente, luzide Farbräume. Die fotografischen Unschärfen behindern die visuelle Verfügbarkeit und distanzieren so die Weltstadt in ihrer alltäglichen Erscheinung vom Betrachter.

Ein Abgleich der vertrauten Realität einer Metropole, die sich durch Menschendichte, Lärm und Geschwindigkeit auszeichnet, und den Fotografien, ruft dem Betrachter die Abwesenheit ihrer Bewohner und den Verlust der Beständigkeit von Architektur ins Bewusstsein. 

Die Fotografien oszillieren in ihrer Wirkungsästhetik zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion, Geschwindigkeit und Statik. Die Unschärfen der Stadtaufnahmen schärfen die Wahrnehmung der eigenen Sinneseindrücke. 

Auszug Andrea-Katharina Schraepler, Kunsthistorikerin M.A. 

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